Falesie/Klettergärten

Text auf Italienisch mit teilweiser Übersetzung ins Deutsche.

Die Provinz von Brescia hat in Sachen Felsen und Natur einiges zu bieten: der Adamello mit seinen großen Granitblöcken, die Kalkstein- und Dolomitwände im Süden und Zentrum, drei Seen, vier Täler und unendlich viele kleine und große Wände.

Trotzdem – vielleicht wegen der Weitläufigkeit des Gebiets, vielleicht auch wegen der eher verschlossenen Brescianer, die nur wenig von sich erzählen – weiß man heute nur wenig über die Kletterwände der Berge der Täler Camuno, Trompia, Sabbia und Garda. Obwohl Brescia in den 80er Jahren zu den Gegenden gehörte, in denen die Revolution des freien Kletterns in Italien zuerst aufkam (am Monte Maddalena und in der Cava di Virle verlaufen einige der ersten, frei gekletterten 8a-Routen Italiens), trifft man in vielen Klettergärten der Provinz fast ausschließlich auf locals.

Einzige Ausnahme ist das Tal Valle dell’Opol am Iseosee, das Kletterfans aus ganz Europa anlockt. Aber auch die anderen Klettergärten der Provinz bestechen mit interessanten Routen und traumhaftem Ambiente, auch wenn sie heute nur von lokalen Kletterern, Eidechsen, Raubvögeln und Siebenschläfern bevölkert werden.

Dieser – leider noch nicht allumfassende – Führer ist eine Einladung, die Berge Brescias und ihre Wände zu erkunden, denn hier verstecken sich hinter der Industrie der Talsohle traumhafte Naturlandschaften und Felsen, die sowohl für Anfänger als auch Könner viel zu bieten haben.

Sandro De Toni, Jahrgang 1967, klettert seit mehr als 30 Jahren in den Wänden der Alpen (Karnische Alpen, Marmolada, Pale di San Lucano, Adamello, Val Masino, Mont Blanc). Seit wenigen Jahren tritt er alters- und unfallbedingt etwas kürzer und widmet sich vor allem der Erkundung der Felswände in der Gegend von Brescia.

Stefano Maffi, Jahrgang 1975, klettert seit 20 Jahren und war von Anfang vom Einrichten neuer Linien begeistert. Das Routenschrauben ist nach wie vor seine große Leidenschaft und auf sein Konto gehen die Klettergärten Tisdel und – ganz neu – La Pala im Tal Valle dell‘Opol. Er ist Gründungsmitglied des Vereins Opolrock, die sich um die vielen Klettergärten im Valle dell’Opol kümmert.