
Civetta - Südseite
Cantoni di Pelsa - Westkamm - Cantoni della Busazza - Ostkamm
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Die Südseite der Civetta ist eine sehr komplexe Gebirgslandschaft. Auf topografischen Karten ähnelt das Hauptmassiv einer riesigen Kralle, die mit drei Gliedern in Richtung Süden und einem nach Norden ausgerichtet ist. Die Gipfel im Süden sind weniger hoch, deshalb ist der Zugang aus dieser Richtung auch der bequemste. Aber dennoch trifft man hier auf sehr hohe, senkrechte Wände und Felsformationen aus kompaktem Kalkstein. Spitze Zinnen und Nadeln, schlanke Türme, klotzige Pfeiler und isolierte Gipfel kennzeichnen zwar die gesamten Dolomiten, aber auch die berühmteren unter ihnen sind, verglichen mit dem Torre Trieste (ca. 700 Meter Höhe) oder der Busazza-Kante (ca. 1100 Meter Höhe), eher kleine Grenzsteine.
Beim Aufstieg durch die Talebene der Mussaia hat man den Eindruck, dass sich zwischen diesen beiden riesigen Türmen ein wahres Labyrinth von Gipfeln und Türmen ausbreitet – die sogenannten Cantoni di Pelsa und Cantoni della Busazza. Tatsächlich ist eine Differenzierung eher aus visuellen als aus geografischen Gesichtspunkten möglich. Die Cantoni di Pelsa enden noch vor den riesigen Pfeilern der Cima di Terranova, während die Cantoni della Busazza bis zum Beginn der Felskämme reichen, die im Norden das Van del Giazzer begrenzen. Von vorne gesehen wirken beide aber wie eine einheitliche Struktur.
Klettern in den „Cantoni“ heißt: viel Sonne, relativkurze Zustiege, keine Probleme wegen schwieriger Abstiege oder schnellen Wetterwechseln, freie Kletterei in gutem Fels mit fast immer natürlicher Absicherung und nicht zuletzt: ein unbekümmertes Leben zwischen den Aufstiegen. Aber hier findet man auch hohe Gipfel mit über 3000 Metern Meereshöhe, sehr schwierige Routen, brüchige Felsbänder, unangenehme Abstiege wie am Torre Trieste oder schwierige Wände wie die Westwand der Cima Busazza mit mehr als tausend Metern Höhe, die fast den ganzen Tag im Schatten liegt und wo es keine luchtmöglichkeit gibt.
Manrico Dell'Agnola, 1959 in Agordo geboren, ist schon in ganz jungen Jahren in den Bergen unterwegs. Bereits früh entdeckt er seine Leidenschaft für die Berge, aber erst mit zwanzig Jahren begeistert er sich auch für das Klettern. Die große Lust an diesem Sport führt ihn schnell zu bemerkenswerten Erfolgen, sowohl in Italien als auch im Ausland. Weil er die magischen Momente festhalten will, taucht er in die Welt der Fotografie ein und zählt schon bald zu den renommiertesten Bergfotografen. Seine ersten Solo-Besteigungen gehen auf das Jahr 1981 zurück, in welchem er den El Capitan über die „Nose“ besteigt und ihm als erstem Italiener diverse Erstbegehungen im Yosemite und in Colorado gelingen. Seitdem gehen Tausende von Routen in der ganzen Welt auf sein Konto, aber sein Herz schlägt immer noch für die Dolomiten, in deren Wänden er nach wie vor unterwegs ist. Manrico lebt heute in Mel, wo er seiner kreativen Arbeit als Schriftsteller, Fotograf und Mitglied des CAAI (Club Alpino Accademico Italiano) nachgeh… das Klettern steht für ihn aber nach wie vor an erster Stelle.
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Jahr 2025ISBN 978 88 55471 794Seiten 482Höhe (cm) 21,0Breite (cm) 15,0Dicke (cm) 2,0Gewicht (kg) 0,7Seriencode LV 179/3